I-Wurf

 

 



12.06.2012
I-Wurf


geworfen 13.11.2005

(2 Rüden/2 Hündinnen)

Welpenabgabe Mitte Januar 2006




unser I-Wurf
Juba's letzter Wurf
-

für uns eine ganz besondere Verpaarung;

die mehr als ein Jahr vorbereitet wurde und deren Erfolg mit vielen Fragezeichen versehen war

Der Plan:

Eine Belegung mit Tiefgefriersperma, eines längs verstorbenen Rüden
Ch. Makaranga Hurricane,
das vor mehr als einem Jahrzehnt eingefroren wurde und seitdem im Kälteschlaf
auf die passende Hündin gewartet hat.

Glücklicherweise sah die Deckrüdenbesitzerin
Frau Petra Stracke
in unserer
Ch. Glenaholm Jolly Jinx
die passende Hündin.

So waren wir uns schnell einig, die Verträge wurden gemacht,
die erforderlichen Anträge gestellt und schließlich die entsprechenden Genehmigungen erteilt.

Die Erfolgsaussichten - eher gering

Zwar werden regelmäßig erfolgreiche Belegungen mit Tiefgefriersperma, insbesondere aus
Skandinavien und dem englischsprachigen Raum gemeldet, jedoch sind Wurfmeldungen
aus TG-Sperma-Belegung auf dem europäischen Kontinent eher selten - noch seltener beim RR.
Die Erfolgsquoten liegen je nach Methode lediglich bei 40-60 %, wobei einige Methoden, zwar etwas
erfolgsversprechender, jedoch mit großen invasiven Aufwand; von Übertragung in Narkose bis hin
zu Insamination durch Injektion unter "Sichtkontrolle nach Laparatomie", verbunden sind,
- was für uns in keinem Fall in Frage gekommen wäre.

Auch bei erfolgreichen Belegungen liegen die Wurfergebnisse mit 3 bis 6 Welpen
nur etwa halb so hoch wie nach einer natürlichen Belegung.

Die Gründe für diese mäßigen Ergenisse;
die besondere Anatomie der weiblichen Geschlechtsorgane, die mangelnde Erreichbarkeit und
damit richtigen Plazierung der Spermaportion, das geringe Übertragungsvolumen mit noch geringerer
Spermamenge durch die notwendige Verdünnung und Stabilisierung beim Einfrieren, die durch den Einfrier-
und Auftauprozeß noch geringere Zahl an lebenden bzw. fortbewegungsfähigen Spermien,
die stark verkürzte
Überlebenszeit der "wenigen" fortbewegungsfähigen Spermien und nicht zuletzt die genaue Terminierung des
Belegungszeitpunktes im Befruchtungsfenster der Oocyten nach der Ovulation.

In Deutschland wurden bis dato etwa ein halbes Dutzend Belegungen von RR-Hündinnen
mittels künstlicher Besamung mit Tiefgefriersperma versucht - leider ohne Erfolg.

Erschwerend für uns, die Zahl der zur Verfügung stehenden Pailletten war begrenzt, nur halb so groß wie üblich,
und die Zahl der damals eingefrorenen Spermien pro Paillette war ebenfalls nur halb so hoch wie heutzutage usus.
Insgesamt nur ein Viertel dessen, was heutzutage üblicherweise für eine künstliche Besamung mit Tiefgefriersperma
eingesetzt wird, und nur etwa die hälfte dessen, was von Fachleuten als Minimum angesetzt wird.

Wahrlich keine guten Erfolgsvoraussetzungen.
Trotzdem wollten sowohl wir, als auch die Deckrüdenbesitzerin, die Belegung wagen, frei nach dem Motto:
" was an Quantität fehlt, muß halt durch ein Optimum an Qualität; die Vorbereitung, die Wahl
der Methode und insbesondere die genaue Bestimmung des Befruchtungsfensters, weg gemacht werden."

Die Recherge zur den verschiedenen Methoden, Vor- und Nachteile, von uns akzeptierte "Verträglichkeit", etc.,
dauerte fast ein halbes Jahr, viele Telephonate mit Kollegen, noch mehr nervende Fragen und manchmal
noch genervtere Fachleute, wenn unsere Fragen zu sehr ins Detail gingen.
An dieser Stelle: "Besten Dank an Alle, die mitgeholfen haben, diese Verpaarung erfolgreich zu realisieren."

Dann stand die Methode fest "vaginale Übertragung ohne Narkose am stehenden Tier unter Sichtkontrolle
mittels starrem Vaginoskop mit waagerechten Auslass und intrauteriner Insamination mittels Spezialkatheter mit Olive"

Mit Dr. Blendinger haben wir dann den adäquaten Kollegen gefunden, der sich als Spezialist bereit erklärte,
die künstliche Besamung durchzuführen und während der gesamten "heißen Phase" sehr viel Engagement zeigte.
Nach einigen Vorgesprächen haben wir frühzeitig seine Praxis aufgesucht, wohnten einer Besamung einer anderen
Hündin bei und besprachen die technischen Details, bishin zu Terminabsprachen außerhalb
der normalen Arbeitszeiten, z.B. am Sonntag. Auch hier besonderen Dank.

Genauso aufwendig wurde Juba im Vorfeld durchgescheckt und vorbereitet; Blutuntersuchungen auf
Brucella canis und Canines Herpesvirus, bakteriologische Untersuchung von Vaginaltupfern - alles o.b.B.
Vorbeugliche Impfungen gegen CHV gehörten genauso dazu, wie der zeitgerechte Spermatransport vom bisherigen Lagerungsort.

Die Hausarbeiten waren somit gemacht und nun war es an Juba läufig zu werden,
- mit einiger Verspätung, so geschehen Anfang September.

Nun galt es den Belegungszeitpunkt, der leider nicht identisch ist mit dem von Frischsperma, und
erst recht nicht übereinstimmt mit den Tagen der "natürlichen Standhitze", möglichst genau zu bestimmen.

Leider wird in Deutschland aktuell keine praktikable, routinemäßige Bestimmung des LH-Spiegels angeboten,
sodass auf eine genau lückenlose Kontrolle des Progesteronspiegels zurückgegriffen werden muss.
Die Betonung hierbei liegt auf genau und lückenlos !

Glücklicherweise konnte uns das Praxislabor dies gewährleisten, immer gleiches Analyseverfahren, gleiches Analysegerät,
auch am Samstag, sofern wir die täglichen Proben rechtzeitig zur Untersuchung anlieferten.
Mit der Post - unmöglich, aber über den Probenabholdienst der Praxis - kein Problem !
Bis auf - keine Probenabholung am Wochenende.
Die Proben, die ab Freitag nachmittag bis Montag mittag genommen würden, werden erst am Montag nachmittag
abgeholt, so daß das Ergebnis erst am Dienstag morgen vorliegen würde, auch wenn das Labor lediglich sonntags
keine Untersuchungen durchführt.
Defakto eine Untersuchungslücke von zweieinhalb Tagen oder zumindest nur rückblickende Werte
über ein Zeitraum von mindestens 3 Tagen !

Alternative - "Schätzen", natürlich auf Grundlage der bisherigen Werte, -
bei einem Belegungsfenster von knapp 24 Stunden ?- für uns nicht akzeptabel !

Also weiter kontinuierliche Probenentnahme, auch am Samstag und Sonntag, - und die Proben
Sonntag Nacht selbst zum Labor gefahren - 520 km, - damit die Ergebnisse Montag vormittag vorliegen
.

Letztlich die richtige Entscheidung, da die parallel laufende "Schätzung" uns hätten 2 Tage zu früh belegen lassen.
Am Dienstag, dann "grünes Licht" für Mittwoch, zwei bis drei Tage später als erwartet.

Die erste Übertragung erfolgte am Mittwoch nachmittag, am Donnerstag mittag gab es einen "kleiner Nachschlag".

Die Besamungen selbst, - bilderbuchmäßig,
nicht zuletzt, der Geduld von Juba zu verdanken.
























ab da hieß es abwarten und hoffen

nach 3 1/2 Wochen dann die Gewißheit
laut Ultraschall tragend